Black #3, Frühjahr 1996

KIRLIAN CAMERA

Natürlich weiß jeder, daß sich die italienische Formation um Mastermind ANGELO BERGAMINI nach der berühmten Erfindung des Russen Semyon Kirlian benannt hat, der als erster die von Lebewesen ausgestrahlte Energie mit einer eigens erfundenen Kamera fotografierte; und natürlich kennt jeder den Überhit "Eclipse", der in jedem Club zum Stamm-Repertoire gehört. Und trotzdem umgibt diese Band eine geheimnisvolle Aura, die von Album zu Album nur noch intensiver wird. Bizarr ist auch die Musik die uns Angelo, EMILIA LO JACONO und SIMON BELESTRAZZI bieten: So reicht die musikalische Spannbreite über Industrial, Neofolk, Wave bis Electro. Nach und nach wurden in ben letzten Monaten die längst vergriffenen Alben von KIRLIAN CAMERA bei Discordia wiederveröffentlicht und erst vor wenigen Wochen durfte man sich über das Re-Release des "Schmerz"-Albums und die Maxi-CD "Obsession" freuen, die in Zusammenarbeit mit Dirk Iven (DIVE) entstanden ist. Das nun folgende Interview habe ich kurz vor Weihnachten l 995 auf dem schriftlichen Wege mit ANGELO BERGAMINI geführt, und ich persönlich bin der Meinung, daß ich an dieser Stelle das wohl interessanteste Interview seit der Gründung von BLACK abdrucken darf...

BLACK: Lass' uns zunächst aber Deine musikalischen Aktivitäten in der Vergangenheit sprechen und aber den Beginn von KIRLIAN CAMERA...
ANGELO: Meine ersten Erfahrungen mit Konzerten habe ich im Februar 1974 gesammelt, als ich Mitglied der Dark-Metal-Progressive-Band ALTA MAREA war ... dort habe ich Keyboard gespielt. Danach spielte ich noch in verschiedenen Metal-Bands und New-Wave orientierten Projekten. Zur gleichen Zeit hatte ich selbst ein Projekt mit dem Namen SEPULCRUM DEI, womit ich auch einige Konzerte gab. Mein alter musikalischer Horizont erstreckte sich über den Bereich der Trance-Elektronik-Musik mit einer Menge von sehr "dekadenten" Elementen.

Das erste KIRLIAN CAMERA Line-Up wurde 1979 unter dem Namen SUICIDE COMMANDO ins Leben gerufen und erst nachdem unsere Sängerin, SIMONA BUJA, zu uns stieß, wurde im Frühling 1980 KIRLIAN CAMERA daraus. Im gleiche Jahr gingen wir ins Studio und nahmen unser erstes Demo-Tape "...Dawn..." auf und ein Jahr später wurde das erste Mini-Album "Kirlian Camera I" veröffentlicht.

Unser erstes offizielles Line-Up bestand aus mir an den Keyboards, Programming, Electric Guitar, Vocals und Tapes; FABRIZIO CHIARI war ebenfalls für die Elektronik zuständig, MAURO MONTACCHINI spielte Guitar und Bass und SIMONA BUJA übernahm Vocals und Keyboards.

Es ist unmöglich 16 Jahre musikalisches Schaffens in ein paar Sätzen zusammenzufassen: eigentlich kann man wirklich nur sagen, daß KIRLIAN CAMERA schon immer eine sehr seltsame Band war, deren Mitglieder ständig gewechselt haben. Wir haben mit einer Reihe von Major-Labels (Virgin, EMI, etc.) zusammengearbeitet, aber das war eine schreckliche Zeit. Man hat immer versucht uns zu überreden "Pop-Musik" zu machen, gerade weil die Produzenten wußten, daß ich Pop mag ... allerdings den Pop, wie er von den HYBRYDS gemacht wird. ich hasse "Easy-Listening"! Die HYBRYDS machen schon immer sehr stimulierenden Pop, da er das Resultat von verschiedenen Sub-Kulturen ist wie Rock, Elektronik, Metal, Folk und anderen Stilen. Ich wollte keinen Standard-Pop machen, aber die Produzenten waren immer ignorant und verstanden mich nicht. Alle Arten von Musik interessieren mich und ich suche in allen Bereichen nach neuen Einflüssen.

BLACK: Als nächstes würde ich Dir gerne eine sehr persönliche Frage stellen. Ich habe bei einigen Eurer Konzerte festgestellt, daß Ihr Video-Performances mit Bildern des Dritten Reichs verwendet. Außerdem tragen manche Stücke von KIRLIAN CAMERA Titel wie "Heldenplatz" oder "Birkenau".
Natürlich weiß ich auch, daß ihr gerne mit deutschen Wörtern spielt und den Klang der deutschen Sprache mögt. Aber warum verwendet ihr diese Art von Filmen und Bildern und warum trägst Du selbst Armee-Kleidung?

ANGELO: Diese Frage wurde mir bisher in allen Interviews der Vergangenheit gestellt und wird wohl auch künftig immer wieder dabei sein. Es macht mir nichts aus, darüber zu sprechen, da wir tatsächlich eine Menge von Bildern und Eindrücken der Geschichte des Dritten Reichs verwenden. Das Line-Up von KIRLIAN CAMERA besteht derzeit aus 4 Personen, von denen bei unseren Konzerten jedoch nur drei vorhanden sind. Außerdem gehört nun auch NANCY APPIAH, eine schwarzhäutige Afrikanerin zu uns. Nancy ist kein Nazi, denn das ist für einen Afrikaner sehr schwierig, und Emilia und Simon sind "rot". Über mich selbst kann ich nicht sagen, ob ich ein Nazi bin oder nicht. Ich möchte eigentlich auch nicht näher auf diese Frage eingehen!

BLACK: Kannst Du uns die Thematik von Stücken wie "Heldenplatz", "Für Immer" oder "Twilight Fields" erklären?
ANGELO: In all unseren Stücken ist eine Art von "Drama" enthalten. Gewöhnlich handeln sie von Schmerz und Tod. Es ist wohl schwierig ein Licht in unserer Musik zu entdecken, da wir unter schrecklichen Bedingungen leben und unser Sound dieses schmerzvolle Leben wiederspiegelt. "Liebe" ist ein anderes Element über das wir gerne singen, allerdings eine Liebe .... ein brennendes Gefühl, welches nahe den Ruinen Europas pulsiert. Auch Europa ist stets in unser Musik präsent ... allerdings ein unmögliches Europa, aufgebaut aus Dekadenz und Ruhm oder Herrlichkeit.

Europa ist meine Königin ... meine tote Königin. Es gibt keine Soldaten mehr für dieses Königreich, nur Idioten.

BLACK: Ebenfalls auffallend sind Eure CD-Cover, auf denen stets Fotos von Friedhöfen zu finden sind. Welche Bedeutung haben Begriffe wie "Tod" oder "Friedhof" überhaupt für Dich?
ANGELO: Oft sind die Friedhöfe unsere Gärten ... wir ruhen uns dort aus. Während der 70er Jahre, als ich kein zu Hause und kein Geld hatte, lebte ich mit meinen Freunden auf dem Friedhof von Parma hier in Italien. Es war unser monumentales, wunderschönes zu Hause. Deshalb empfinde ich den Tod als wunderschön und barmherzig. Leben dagegen ist der pure Horror! NUR HORROR! Deshalb verwenden wir sehr oft Fotos von Friedhöfen, einfach nur weil sie etwas über unsere "Wohnung" aussagen.

Dann möchte ich an dieser Stelle noch einen Punkt klarstellen! In all der Zeit, die wir auf den Friedhöfen verbrachten, haben wir nie etwas zerstört! Wir sind keine Nekrophilisten! Wir haben Respekt vor den Leuten, die auf den Friedhof gehen um sich dort ihrer Toten zu erinnern!

BLACK: Euer letztes Album vor dem Re-Release von "Schmerz" war "Solaris - The Last Corridor". Welche Bedeutung steckt hinter diesem Titel, und warum habt Ihr so lange Zeit (1992-95) benötigt, um Euren Fans neues Material zu liefern?
ANGELO: SOLARIS ist der Titel eines Filmes von Andreij Tarkovskij ... ein wundervolles Meisterstück. Der Film steckt voller furchtbarer Einsamkeit ... wirklich schrecklicher Einsamkeit! Deshalb haben wir dieses Album nach ihm benannt. Es ist mininal, kalt, frostig und eisig. Wir haben dafür eine Menge Zeit gebraucht, da es sich um ein sehr kompliziertes Konzept-Album handelt. Angefangen mit elektronischen Musik der 50ger Jahre bis hin zu den ersten Musik-Samples in den frühen 80gern. Außerdem ist es ohne Zweifel unser bisher depressivstes Album geworden.

Ich erinnere mich an eine Kritik von einem englischen Journalisten im Magazin MUSIC FROM THE EMPTY QUARTER: Er schrieb, daß "Solaris" eine entsetzliche Platte voller Casio Bip-Bips sei. Die Initialen dieses Ignoranten waren DM ... Leider kenne ich seinen Namen nicht. Ich bin der Meinung, daß dieser Schreiberling ein Arschloch ist, ein blutiger Ignorant ... einfach weil er nicht weiß, was Musik wirklich ist. Dieses Album kann natürlich "entsetzlich" sein, warum auch nicht? Aber wir haben eine Menge Zitate anderer Komponisten wie LIGETI, CAGE, MESSIAEN und PENDERECKI verwendet und alte elektronische Instrumente dafür benutzt, um ein wirklich "elektronisches" Album zu erschaffen. Aber es gibt eben Bastarde, die richtige, Pionierinstrumente mit aktueller Electro-Musik verwechseln ... es ist eben schwierig einen Esel zum Denken zu bewegen.

BLACK: Wie entstehen die einzelnen Stücke? Arbeitet Ihr im Teamwork?
ANGELO: Normalerweise bin ich der einzige Komponist bei KIRLIAN CAMERA, aber manchmal übernehmen auch Simon oder Emilia diesen Part. Emilia übernimmt in letzter Zeit auch oft die Stelle eines Produzenten im Studio. Wir bevorzugen dabei professionelle Studios, da wir kein Home-Recording mögen.

Meistens komponiere ich nach einer stimulierenden Situation.

Musik zu schreiben ist für mich kein Spaß, da es für mich meist zu einer Art Selbstanalyse wird. Es ist eine Qual. da meine Ideen und Inspirationen sehr schnell sind und es schwierig Ist, sie im Gehirn zu stoppen. Ich vergesse sie meistens innerhalb von zwei Sekunden und so bedeutet Komponieren für mich nur Stress!

BLACK: Lange Zeit kannte kaum jemand in Deutschland KIRLIAN CAMERA und in den letzten Monaten habt Ihr nun eine Menge Konzerte gegeben und viele Alben veröffentlicht. Hast Du eine Erklärung für diesen plötzlichen Erfolg?
ANGELO: Ich weiß nicht warum das so ist. Deutschland scheint unsere richtig Heimat zu sein ... das deutsche Publikum scheint unsere Liebe Tor dieses Land zu spüren.

Zu den Alben kann man nur sagen, daß es in der Vergangenheit eine Menge Ärger mit den Produzenten gab, die in einem Jahr nur eine Single von uns haben wollten ... zum Beispiel Virgin Records. Nun sind wir endlich frei und haben die Möglichkeit 100 Alben in einem Jahr auf den Markt zu bringen. DISCORDIA ist ein sehr gutes Label und die Eigentümer Klaus Bader und Willi Stasch sind wirkliche Freunde von uns. Außerdem haben wir hier in Italien unser eigenes Label, NEDEN (ex-HEAVEN'S GATE) und auch das gibt uns eine gewisse Freiheit.

BLACK: Was kannst Du uns über Deine musikalischen Einflüsse oder Inspirationen erzählen?
ANGELO: Ich habe eine Menge von Inspirationen, aber kaum musikalische Einflüsse, Vor allem das Kino und Inspirationen durch KRAFTWERK, PINK FLOYD, G.LIGETI, K.PENDERECKI, Filmmusik von MORRICONE oder BADALAMENTI, JOY DIVISION, SWANS, SUICIDE, keltische Musik, Tango, militärische Hymnen, die frühen TANGERINE DREAM, AMON DÜÜL, Faust, Gustav Mahler, Glam-Rock der 70er Jahre, HAWKWIND, La Monte Young, Jacques Brel, LEONARD COHEN, frühe HUMAN LEAGUE, Carl Orff beeinflussen mich sehr, Ich mag auch Schriftsteller wie Arthur Schnitzler. Thomas Mann, Feder Dostoevski, Ivan Goll oder Georg Trakl. Du siehst, ich mag eine Menge deutscher Künstler!

BLACK: Was kannst Du uns über die Szene in Italien berichten?
ANGELO: Es gibt eine Menge Electro-, Industrial- und Dark-Bands in Italien, aber seltsamerweise mag man diese In Italien nicht. Einigen Kollegen konnte ich behilflich sein, diesem absurden Land zu entkommen.. Zentral-Europa ist da viel besser. Ich hasse Italien zutiefst!

BLACK: Was kannst Du uns über Deine Zusammenarbeit mit Dirk Ivens alias DIVE und das Release "Obsession" berichten?
ANGELO. Unsere Zusammenarbeit war sehr lustig. Wir hatten bereits vorher ein paar Mal Kontakt per Fax oder Telefon und haben irgendwann festgestellt, daß jeder die Musik des anderen mag. So entschieden wir uns, gemeinsam eine Woche zu verbringen ... hier in Italien. Dirk mag Italien sehr Fr kam im August und wir gingen ins Studio um den Gesang von Emilia und ihm für das "Obsession"-Cover aufzunehmen. Dirk hatte die Idee dazu, denn ich kannte diesen Song überhaupt nicht. Es war ein interessanten Experiment für uns alle und wir hatten eine Menge Spaß dabei. Ich mag Dirk, da er für alles offen ist, und gleich nach den Studio-Aufnahmen gingen wir für ein paar Konzerte zusammen auf Tour. Auch hierfür ist er der ideale Partner. Es ist sehr schwierig einen so guten Freund wie Dirk Ivens in der Musik-Szene zu finden.

BLACK: Warum habt Ihr Euch entschieden die Stücke "Broken Meat" und "Mercy" von DIVE zu covern7
ANGELO: Ich mag die Musik von DIVE sehr, vor allem das "Concrete Jungle"-Album und die Live-CD aus Japan. Dirk hatte auch die Idee, zwei Stücke von uns zu covern und wir fanden das sehr gut. BROKEN MEAT ist das Stock, das ich am meisten von ihm mag. Leider ist unsere Version davon nicht so brilliant ausgefallen, da wir Probleme im Studio hatten. Emilias Stimme ist dabei viel höher als die Lautstärke der Musik ausgefallen.

Die Idee für das Cover von MERCY ergab sich während eines Treffens mit Christian Peller vom deutschen Magazin AETERNA. Chris meinte, daß dieser Song genau der richtige wäre, um von KIRLIAN CAMERA überarbeitet zu werden. So hörten wir uns MERCY an und stellten überrascht fest, daß er damit Recht hatte.

BLACK: Was für Pläne hast Du denn für die musikalische Zukunft von KIRLIAN CAMERA?
ANGELO: Unser Zukunft wird zunächst von Soundtracks bestimmt. Zunächst werden wir einen Soundtrack für ein Major-Label anfertigen. Das ist kein Problem für uns, da diese Zusammenarbeit nur für dieses Projekt gilt. Der Film trägt den Titel "Loves" und wird sowohl im Kino als auch auf Video zu sehen sein. Im Sommer beginnen dann die Arbeiten für einen weiteren Soundtrack, der das Leben der zeitgenössischen Künstlerin TINA MODOTTI beinhaltet ... diesen Soundtrack machen wir für einen schweizer Fernsehsender. Ich kann jetzt noch nicht mit Sicherheit sagen, ob wir diese Musik auf CD veröffentlichen werden ... man wird sehen.

Im April 1996 sollte unser neues KIRLIAN CAMERA Album fertig sein, In dem wir unseren Fans altes Material im neuen Gewand präsentieren möchten. Die Stücke wurden hierfür neu aufgenommen und neu geschrieben. Unsere alten Stücke sind den Meisten gar nicht bekannt und viele Fans haben uns oft danach gefragt. Deshalb werden wir nun so eine Art "Best Of..." veröffentlichen und die Musik der Zeit anpassen. Das ist auch eine gute Gelegenheit, unseren eigenen Standpunkt zu klären, denn wir sind bisweilen nicht mehr mit den Arrangements und der Produktion dieser Stücke zufrieden gewesen.

Außerdem arbeite ich an einem zweiten Kapitel von ORDO ECCLESIAE MORTIS zehn Jahre nach dem ersten. Momentan bin ich gerade im Studio und arbeite an den Vocals und Overdubs. Mein Partner hierbei ist Gianluca Becuzzi von LIMBO. Und ich arbeite an einem Album mit Pfeifen-Orgel-Musik unter dem Namen ZENTRAL FRIEDHOF. Dazu arbeiten wir in einer alten Kirche hier in Italien und ich liebe schon jetzt den Sound.

Und natürlich gehen wir auch wieder auf Tournee in ganz Europa. Eine Menge Arbeit wie Du siehst...

BLACK: Was verbindest Du mit Deutschland und wo Siehst Du den Unterschied zwischen Deutschland und Italien?
ANGELO: Italien hat keinen Sinn für Respekt, wie ich ihn in Deutschland sehe. Mein Land ist nicht organisiert. "Organisation" existiert in Italien nicht! Nur kriminelle Organisation! Dann mag ich blonde Frauen! In Süditalien haben die Frauen alle schwarze Haare ... für mich ist das ein Problem!

BLACK: Zuletzt möchte ich Dich bitten, uns Deine persönliche Meinung zu Begriffen wie "Dekadenz", "Krieg" oder "Rassismus" zu erklären?
ANGELO: Krieg ist für mich die Tochter des Rassismus. Ich hasse den Krieg, denn Krieg schafft sehr unbequeme Situationen. Ich bin ein fauler Mensch, deshalb ist Krieg auch nicht gut für mich! Dann muß ich sagen, daß ich vor allem das Benehmen der Soldaten während des Konflikts nicht gut finde. Zum Beispiel kann Krieg die normale Haltung für einige idiotische Menschen sein, aber.. .was ich wirklich hasse, ist das Ergebnis dieser Haltung: Ausrottung, Schlachtfelder, Folter oder Vergewaltigungen. Ich habe da eine ganz andere Vorstellung vom Krieg: Meine Idee beinhaltet zwar auch den Tod von Menschen, allerdings ohne Folter und andere Dinge. Diese Konzept ohne Grausamkeiten könnte ich akzeptieren, aber Krieg ist eben, wie ich schon sagte, eine kindische Haltung.

Auf der anderen Seite, ist die Dekadenz meine "Königin". Dekadenz ist das Resultat meines kranken Gehirns ... das Resultat meines Hasses gegen das menschliche Geschlecht. Denkmäler - zum Beispiel - sind die Söhne der Männer, aber die Söhne eines Moments des Lichtes, Erregung oder Qual. Ich lebe mit den toten Resultaten dieser Männer. Ich lebe im schneebedeckten, verlorenen Weihnachten hier in Italien, wo nur Engel meine SS-Uniform lieben können. Ich weiß, daß ich krank bin, aber ich habe eine enorme Liebe in mir ... eine schreckliche Qual ...

  • Thomas Wacker